Rot-Weiß Oberhausen geht neue Wege: Mike Terranova ist kein Cheftrainer und Patrick Bauder kein Sportchef mehr. Sebastian Gunkel und Dennis Lichtenwimmer heißen die neuen sportlichen Verantwortlichen an der Lindnerstraße.
Der Etat wurde heruntergefahren und liegt bei rund einer Million Euro für die Regionalliga-Mannschaft. Trainer Gunkel und Manager Lichtenwimmer holten einige Spieler aus der eigenen U19 und aus Oberliga-Teams in den Kader.
RevierSport hat mit Gunkel, der zuvor einige Zeit beim KSV Holstein Kiel II arbeitete, über die Ziele für die neue Saison gesprochen.
Sebastian Gunkel, wie haben Sie die ersten Wochen bei Rot-Weiß Oberhausen erlebt? Wo sind die großen Unterschiede zu Ihrer letzten Station?
Die öffentliche Wahrnehmung ist natürlich eine viel größere als bei der U23 von Kiel. Aber am Ende des Tages bleibt die Sportart gleich. Es geht immer um Fußball. In der U23 hatten wir auch einige erfahrene Spieler in der Mannschaft, diese finde ich auch jetzt bei RWO wieder. Die Unterschiede sind gar nicht so groß.
RWO hat alles ein wenig heruntergefahren. Warum war es für Sie trotzdem reizvoll in Oberhausen zu unterschreiben?
Ich hatte unterschiedliche Gründe. Im Vordergrund stand aber die Entwicklung einer Mannschaft. In diesem Bereich fühle ich mich einfach wohl. Ich will mit talentierten Spielern zusammenarbeiten und sie weiterentwickeln. Hinzu kommt ein Stamm aus erfahrenen Leuten. Das ist sehr wichtig für die Hierarchie einer Mannschaft. Oberhausen hat jetzt die Chance einen anderen Weg zu gehen. Diesen möchte ich gerne mitgehen. Das ist eine sehr spannende Aufgabe. In die Vergangenheit blicke ich überhaupt nicht.
Kann man Ihre aktuelle Mannschaft mit der in Kiel vergleichen?
Das ist schwer zu beurteilen. Auf jeden Fall haben wir eine heterogene Mannschaft. Aber auch bei RWO haben wir Spieler, die wir entwickeln müssen und wollen. Aber, klar: die Mannschaft hier ist reifer als die in Kiel. Die erfahrenen Spieler gehen mit bestimmten Situationen anders um. Wir haben es auch schnell geschafft, viele Dinge, die wir uns vorgenommen haben umzusetzen. Auch wenn bisher viele Tests gegen unterklassige Gegner dabei waren, haben wir gewisse Abläufe gesehen und viel Spielfreude versprüht. Bleibt abzuwarten wie das alles aussehen wird, wenn es um Ligapunkte geht.
Wer ist denn Ihr Liga-Favorit und welche Ziele verfolgt RWO?
An dem MSV Duisburg führt kein Weg dran vorbei. Die anderen Mannschaften kann ich als neuer Trainer in der Regionalliga noch nicht so einschätzen. Wir wollen uns als Mannschaft finden und diese so gut wie möglich weiterentwickeln.
Welche Rolle nimmt eigentlich Moritz Stoppelkamp ein? Es gibt nicht wenige Experten, die behaupten, dass bei RWO alles mit Stoppelkamp steht und fällt.
Er ist natürlich sehr wichtig. "Stoppel" tut der Mannschaft richtig gut - das kann man jeden Tag sehen und spüren. Man hat auch das Gefühl, dass er in jeder Einheit begeisternd und mit viel Freude dabei ist. Er ist sich seiner Rolle bewusst. Aber ich betone auch, dass wir die Last auf mehrere Schultern verteilen. Es hängt und liegt nicht alles in unserem Spiel an "Stoppel".
Schon frühzeitig in der Saison geht es gegen den MSV - vielleicht ein Vorteil?
Das werden wir dann nach 90 Minuten sehen. Wir haben ja auch einen großen Umbruch vollzogen. Überhaupt finde ich die Regionalliga West sehr spannend. Aber die Duelle gegen Duisburg sind natürlich vom Derby-Charakter geprägt und besonders. Wir freuen uns jedenfalls auf diese Vergleiche.